Buch

Wie schön,
sie nicht zu sehen


Um gleich mal ein Missverständnis auszuräumen, der Buchtitel soll in keinster Weise eine massive Behinderung verharmlosen. Nein, ganz im Gegenteil.

Als ich im Jahre 1992 auf eine Erblindung zuging und mir attestiert wurde, daß ich sehr bald in meinem Leben nie mehr etwas sehen werde, war ich natürlich zuerst einmal in höchstem Maße schockiert.

Damals hatte ich nicht im entferntesten daran gedacht, daß mein zukünftiges Leben als blinder Mensch einmal so viele, wunderbare und extrem facettenreiche Erlebnisse und ganz besondere Glücksmomente bieten würde.

So hatte ich niemals vor, ein Betroffenheitsbuch zu schreiben. mir war es außerordentlich wichtig aufzuzeigen, daß auch ein Dasein mit einer Behinderung ein erfülltes und glückliches Leben sein kann. Ich möchte einfach Mut machen und von einer Vita berichten, welche ich trotz so mancher Schicksalsschläge und einer erworbenen Beeinträchtigung wirklich liebe.

Ja, ich habe das Glück ein akkurates Umfeld, einen großartigen, mich unterstützenden Freundes- und Bekanntenkreis und eine wundervolle Frau zu haben, die in all meinen Plänen mir zur Seite steht.

Ich war bereits vor meiner Erblindung ein höchst humorvoller Mensch und das bin ich auch heute noch in vollem Umfang. Und ja, man darf mit mir Späßchen machen und mich auch auf die Schippe nehmen, obwohl ich ein „Behinderter“ bin. Wer meint, mit Menschen mit einem Handicap dürfe man dies nicht, grenzt sie aus und widerspricht damit dem Inklusionsgedanken.

Meiner Co-Autorin, Uli Singer,  und mir ist es deshalb enorm wichtig, diesen Aspekt in unserem Buch immer wieder aufzugreifen und entsprechend zu behandeln.

Das Buch, das viele Begebenheiten meines Lebens aufzeigt, auch die weniger schönen, ja sogar dramatischen, zeigt im Übrigen nur ein Zwischenergebnis an, da ich noch jede Menge Pläne realisieren möchte. Sei es Musik, politisches Wirken, natürlich mein Engagement für eine inklusive und barrierefreie Gesellschaft und vieles mehr.